Achtsamkeit / Genuss

Lebensmittel und Mahlzeiten bieten ein wunderbares Spielfeld, um seine Genussfähigkeit zu trainieren

In den letzten Jahrzehnten hat die Ernährungsaufklärung versucht, der Bevölkerung die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit nahe zu bringen und dahingehend die Essgewohnheiten positiv zu verändern. Dabei neigen die Gesundheits- und Ernährungswissenschaften dazu, Lebensmittel und Essverhalten unter dem Gesichtspunkt der Gesundheit zu thematisieren. Obwohl immer mehr Personen übergewichtig sind und Essstörungen immer häufiger diagnostiziert werden, zeigen repräsentative Umfragen, dass die kognitiv-rationalen Anteile dieser Gesundheitsbotschaft inzwischen in der Bevölkerung angekommen sind.

Der Erfolg dieser kognitiven Ernährungsaufklärung und -erziehung ist jedoch insgesamt bescheiden, weil Essen und Trinken primär emotional und keine rational gesteuerten Verhaltensweisen sind. Deshalb steht bei Achtsamkeitstrainings und bei neuen Ansätzen einer gesundheitsförderlichen Ernährung die Genussschulung im Fokus. Dies kommt nicht von ungefähr, denn verschiedene Umfrageergebnisse zeigen überdeutlich, das Essen eine der wichtigsten Quellen von Genuss darstellt. Genuss bedeutet: bewusst erlebte sinnliche Erfahrungen, die positive Gefühle wecken. Sinnliche Erfahrung heisst: mit den fünf Sinnen - Sehen, Riechen, Schmecken, Hören und Tasten – wahrnehmen. Der Zusammenhang von wachen, geschulten Sinnen und echtem Genuss besteht darin, dass Genuss Erfahrung braucht. Schliesslich ergeben sich durch Erfahrung und wiederholtes, bewusstes Essen tagtäglich neue Möglichkeiten des Genusserlebens.

Wer mehr vom Essen haben will, sollte mehr darüber reden! So lautet eine Empfehlung, die sich innerhalb eines Achtsamkeitstrainings mühelos umsetzen lässt. Indem mit der Familie und den Freunden beim Essen übers Essen gesprochen wird, lassen sich die täglichen Gaumenfreuden in entspannter Atmosphäre neu erschliessen. Mit solchen und vielen weiteren alltagstauglichen Anregungen lässt sich das ganze Spektrum achtsamkeitsbasierter Erfahrungen neu erschliessen. Die Entwicklung von Genussfähigkeit ist nicht etwa Ausdruck eines hemmungslosen Hedonismus, sondern sie führt erwiesenermassen zu einem medizinisch wünschenswerten Gesundheitsverhalten.

Welche Motive sind geeignet, das Essverhalten sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen nachhaltig zu beeinflussen? Wie lässt sich durch Genussschulung die Handlungskompetenz steigern? Weshalb ist die ästhetische Ernährungsförderung ein wichtiger Teil von Achtsamkeitstrainings? Was hat Genuss mit Gesundheit zu tun?

Nachhaltige Perspektiven rund um Achtsamkeit und Genuss gibt es hier ...

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