Lebensmittelqualität ist heutzutage ein zu oft gebrauchter und manchmal auch missbrauchter Begriff
Essen muss der Mensch. Doch welche Lebensmittel er isst und wie er zu den Produkten kommt, das hat sich im Laufe der letzten Jahrhunderte stark verändert. Dem jeweiligen Zeitgeist entsprechend wurde der Qualitätsbegriff immer mal wieder unterschiedlich ausgelegt. Während beispielsweise in Industrieländern lange Jahre aus ernährungsphysiologischer Sicht energiereiche und ballaststoffarme Lebensmittel qualitativ im Vordergrund standen, werden heute – genau umgekehrt – energiearme und ballaststoffreiche Lebensmittel empfohlen. Idealerweise sollten neben dem Gesundheitswert auch der Eignungswert und der Genusswert zur Beurteilung eines Lebensmittels herangezogen werden. Neben diesen drei Kriterien gibt es weitere Eigenschaften der Lebensmittel, die in der Qualitätsbeurteilung eine wichtige Rolle spielen. Dazu zählen neben dem Eignungswert auch psychologische, soziokulturelle, ethische, ökologische, politische oder emotionale Werte eines Lebensmittels.
Für die professionelle Beurteilung des Genusswerts werden entweder ungeschulte Laien oder geschulte Profis beigezogen. Nichtfachleute kommen häufig bei Beliebtheitstest zum Einsatz, während sich Sensorikexperten zu objektiven Analysen äusseren.
Wer die Qualität von Lebensmitteln eigenständig beurteilen und bewusst einkaufen möchte, braucht neben Informationen auch geschulte Sinne. Nach wie vor haben die Wenigsten vom Werdegang industriell oder gewerblich hergestellter Lebensmittel eine Ahnung, genauso wie es ihnen an sachkundigem Wissen fehlt, solche Lebensmittel objektiv zu beschreiben. Wer hingegen die kulinarische Erleuchtung durch Wissen und Erfahrung erreicht, erhöht automatisch seine Genussfähigkeit. Gleichzeitig lässt sich mit Kenner- und Könnerschaft die gesellschaftliche Reputation verstärken. Vorzugsweise funktioniert die Steigerung seines kulinarischen Wissens und seines Genussempfindens mit alltäglich verfügbaren Lebensmitteln wie Brot, Käse, Olivenöl, Spirituosen, Honig, Essig, Pfeffer, Salz und Schokolade.
Was beeinflusst die Qualität von Lebensmitteln? Welchen Qualitäts-Labeln kann man trauen? Wie lassen sich Qualitätsraster für Lebensmittel und Gerichte entwickeln? Mit welchem Training lässt sich Geschmacksunsicherheit in Sicherheit umwandeln?
Hier ist für intensiven Wissenstransfer gesorgt ...